Saitenzauber in Gleis11
Duo arrabalero, was wohl so viel heißt wie "die Zwei aus der Vorstadt". Ja, wer hat je davon gehört. Und genau das ist das Stichwort, hören. Was die beiden Musiker mit ihren Saiteninstrumenten in die Ohren zaubern, kann man hier mit Worten kaum beschreiben.
Sebastian Reimann und Gerhard Schwarz haben es brillant verstanden, die Zuhörerschaft mit ihrer Musik zu begeistern.
Ob "entliehen" oder selbst komponiert, allen Stücken haben sie durch ihre gefühlvolle Spielweise Leben eingehaucht. Das Spektrum ihrer Musik macht vor Grenzen und Kulturen keinen Halt.
Ein Vergleich der "alten" mit der "neuen" Welt oder ein Streifzug durch die nordischen Gefilde, den beiden Herren gelang jeder Spagat.
Ein musikalischer Streifzug durch die nebligen Auen von Irland, wo die Elfen durch die Gräser tanzen, wird so schnell nicht in Vergessenheit geraten.
Oder die musikalische Beschreibung eines whiskyverwöhnten Schotten, der sich in der Hitze von Trinidad von Rum ernähren muss - hier waren Bilder überflüssig.
Was die wenigsten Zuhörer wohl gekannt haben dürften, eine Geige als lebende Schellak-Platte. Um die historische Audiotechnik zu unterstützen, durften einige Gäste mit Knitterpapier die fehlenden Knistergeräusche beisteuern.
Wieder ein bemerkenswerter Abend in unserem "Wohnzimmer", Gleis11.