Die „Pferde-Ampel“ von QI

Wer von der letzten Ampel auf der Köln-Aachener Straße in Richtung Friedhof geht (Graf-Otto-Strasse), der kommt an vier verwahrlosten Metallmasten vorbei, die kaum jemand beachtet.
Das ist auch nicht verwunderlich, weil die Aufgabe dieser Maste den wenigsten bewusst sein dürfte. Man geht achtlos daran vorbei.

„Diese Anlage war einmal so eine Art Pferde-Ampel.“ weiß Robert G. zu berichten, der mit seiner Familie direkt daneben wohnt. „Bis etwa 2022 wurde diese Ampelanlage genutzt, um den Straßenverkehr zu stoppen. Dann wurden zu beiden Seiten der Straße größere Tore geöffnet und man konnte eine absolute Seltenheit beobachten: eine Pferdeherde überquerte die Graf-Otto-Straße und wechselte so die Weide.“
Eine manuell schaltbare Verkehrsampel, um den Pferden vom Gestüt Schlenderhan die gefahrlose Überquerung der Straße zu ermöglichen. Sicherlich eine Attraktion weit und breit.

Bildmontage zur Veranschaulichung

Seit die abgesetzte Weide nun verkauft ist und dort eine Wohnanlage entsteht, hat die Pferde-Ampel ihre Daseinsberechtigung verloren. Nach vielen Jahrzehnten ihres Einsatzes wartet sie nun auf ihre Demontage.

„Und es wäre gut, wenn die Demontage möglichst bald erfolgen könnte.“ meint Robert G. weiter. „Immer wieder sehen wir, dass auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wo es sehr eng ist, Familien mit Kinder entlang gehen. Besonders bei den Masten der Ampelanlage weichen die Leute gerne auf die Straße aus (ca. 60cm an den beiden Masten, die Redaktion). Oft auch ohne zu schauen, ob sich ein Auto von hinten nähert. Dass es bis heute noch keinen mir bekannten Unfall gegeben hat, ist meiner Meinung nach ein großes Glück.“

Die Graf-Otto-Straße ist 30er-Zohne. Hier ist das auch dringend notwendig, denn hier wird es gelegentlich recht lebhaft.

Hier gibt es nicht nur eine Arztpraxis sondern auch das Pfarramt der St. Laurentius-Kirche. Dort finden gelegentlich Veranstaltungen statt. Dann kommen viele Leute mit dem Auto und parken die Straße zu. Das wird laut Robert G. recht unübersichtlich. Da hat er schon einige Situationen erlebt, die fast zu bösen Unfällen geführt hätten.

Wenn man bedenkt, dass auf dem Freigelände, das auf dem Bild zu sehen ist, bald eine Vielzahl an Wohnungen entstehen wird, so dürfte sich die Verkehrssituation dort weiter zuspitzen. Vielleicht ein guter Grund die Verkehrssicherheit der Graf-Otto-Straße etwas genauer zu überdenken.