Liebe Menschen,
das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu und ich habe die letzten 12 Monate noch einmal Revue passieren lassen. Zu Beginn sah die Welt so aus wie immer, trotz kühler Temperaturen kamen unsere Besucher zu uns und im Februar versammelten sich bunt kostümierte Karnevalisten mit ihren fantasievollen Wagen am Park, um durch die Straßen zu ziehen. Das ist immer wieder ein toller Anblick, allerdings wehen dann auch manche Plastiktüten ins Gehege und wir müssen aufpassen, dass wir sie nicht versehentlich fressen.
Ende März änderte sich das öffentliche Leben drastisch. Rund um den Tierpark wurden Absperrbänder gezogen, kein Kind durfte mehr auf den Spielplatz, kein Besucher zu unserem Gehege. Zu Beginn genossen wir diese ungewohnte Ruhe, unsere netten Tierpfleger kamen ja weiterhin und versorgten uns. Mit der Zeit wurde es uns aber doch etwas langweilig so ganz ohne Kinderlachen und freundliche Gesichter. Wir waren froh, als im April wieder Leben im Park war. Leider fand das alljährliche Frühlingsfest nicht statt, der leckere Duft der Waffeln und das fröhliche Stimmengewirr fehlten uns sehr.
Eine Weile lief das Leben wieder wie gewohnt weiter, ich durfte mich über vier gesunde Nachkommen freuen und auch beim Federvieh zogen neue Mitbewohner ein. In den Sommerferien herrschte wieder munteres Treiben rund um das Gehege, allerdings fiel uns auf, dass immer mehr Menschen mit Masken Mund und Nase verdeckten. Ende August warteten wir vergeblich auf das jährliche Sommerfest, dieses Jahr wurde immer merkwürdiger. Im Herbst freuen wir uns immer auf den Abend, an dem die Kinder mit ihren bunten Laternen um unser Gehege ziehen, aber auch dieser Lichterabend fiel aus. Immerhin leuchten wieder die Sterne an unserem Futterhaus. Die Besuche im Park werden wegen des durchwachsenen Wetters wieder weniger und so langsam kehrt wieder Ruhe im Park ein.
Wir blicken auf dieses ungewöhnliche Jahr mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Im Ziegengehege mussten wir uns von drei Kameraden verabschieden, sie starben durch das eigentlich nett gemeinte Füttern am Zaun. Deshalb errichteten die Leute vom Verein für eine angemessene Zeit einen Schutzzaun, der die Ziegen nun in sicherer Entfernung zu den Besuchern hält. In eurem Leben gab es in diesem Jahr viele Veränderungen, das haben wir gespürt. Umso mehr freuen wir uns, dass ihr weiter um unser Wohl besorgt seid und uns durch eure treue Unterstützung ein angenehmes Leben in Gehege des Quadrath-Ichendorf ermöglicht.
Herzlichen Dank und bleibt gesund, dann sehen wir uns auch 2021 wieder im Tierpark.
Von Susanne Winand
Stv. Vorsitzende