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Mitternachtsbibliothek

Mein Buchtipp für MQI - Juni 2022

"Im Grunde gut" von Rutger Bregmann


Autor: Rutger Bregmann

erschienen im Rowohlt Verlag

Haben Sie schon einmal davon geträumt, dass unsere Welt so wäre, wie es im Song „Imagine“ von John Lennon beschrieben wird? Die Menschen leben friedlich, ohne Neid, Hass und Gewalt miteinander, begegnen sich ohne Vorurteile und verschwenden ihre Energie nicht auf sinnlose Kriege, bei denen es eh keine Sieger, sondern nur Verlierer gibt. „Das klappt doch sowieso nicht, der Mensch ist doch egoistisch und gemein“, mögen Sie jetzt denken, aber stimmt dieses Menschenbild wirklich?

Rutger Bregman schreibt in seinem Buch, das mit einem sehr schlichten Titel und einem noch schlichteren Cover daherkommt, über das Gute im Menschen. Anhand diverser Beispiele beleuchtet er den Umgang der Menschen miteinander und stellt immer wieder fest, im Grunde ist der Mensch gut, er muss es nur zulassen und leben. Er hinterfragt weltbekannte Experimente, die unser oft vorurteilsbehaftetes Menschenbild geprägt haben und stellt fest, dass ohne den Schubs in die gewollte Richtung die Ergebnisse der Studien ganz anders ausgefallen wären, oft langweiliger, weil normaler.

Beim Lesen fühlte ich mich manchmal ertappt, denn auch ich bin nicht frei von Vorurteilen und verhalte mich in manchen Situationen sicher unfair gegen meine Mitmenschen. Das alte Sprichwort "Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es wieder heraus", zeigt im Grunde genau das, was Bregman festgestellt hat. Bin ich nett zu anderen, sind sie auch nett zu mir, bin ich unfreundlich, kann ich kaum erwarten, von ihnen auf eine Tasse Kaffee eingeladen zu werden.

Das Buch "Im Grunde gut" sollte jeder Mensch lesen und seinen Umgang mit Mitmenschen und Umwelt hinterfragen. Vielleicht gelingt es dann doch noch, eine Welt ohne Hass, Neid und Krieg zu schaffen und durch den respektvollen Umgang miteinander und der uns anvertrauten Natur eine "neue Geschichte der Menschheit" zu schreiben.

Susanne Winand